Vor zwei Jahren war es (?), als Orbán sich zu den Turkvölkern bekannte und in bester ungarischer Tradition damit liebäugelte, dass die Abstammung von den „nach Fischen stinkenden“ Finno-Ugriern eine Erfindung der Habsburger sei, die mit der Absicht entstand, die Ungarn als minderwertig hinzustellen. Seitdem stolziert Orbán ebenso fleißig beim Rat der Turkvölker herum wie beim Europäischen Rat in Brüssel. Schon in der Regierung Orbán I. (1998-2002) hat der damalige Landwirtschaftsminister József Torgyán (Kleinlandwirtepartei) eigenartige Kooperationen und Handelsverträge (Kirschenimport aus Südamerika) angeleiert. Auf das usbekisch-ungarische Kartoffelforschungszentrum mussten wir jedoch bis heute warten.

Wie der ungarische Landwirtschaftsminister István Nagy auf Facebook, dem neuen Nachrichtenorgan der ungarischen Regierung, bekanntgab, wurde von Orbán gemeinsam mit dem Präsidenten von Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev, die Gründung eines usbekisch-ungarischen Kartoffelforschungszentrums initiiert. Das sei deshalb notwendig, weil „neben Brot die Kartoffel ein weiteres sehr wichtiges Lebensmittel ist, das in der Region nicht nur eine Vergangenheit, sondern auch Zukunft hat“.
Ungarische und usbekische Fachleute werden im Rahmen der Zusammenarbeit die lokale Kartoffelproduktion und das Forschungspotenzial bewerten, Bedürfnisse und Möglichkeiten identifizieren und detaillierte Projekte für die Weiterentwicklung des Sektors erstellen.
Neben Brot ist die Kartoffel ein sehr wichtiges Lebensmittel, das Vergangenheit und Zukunft hat.
István Nagy, ungarischer Landwirtschaftsminister
Orbán war mit seinem ganzen Schlepp nach Mittelasien gereist, um die „dritte Phase der unorthodoxen ungarischen Wirtschaftspolitik einzuleiten“, die in der Gründung ungarischer Unternehmen im Ausland sowie ungarischen Investitionen im Ausland besteht. Man verspricht sich Aufträge bei der Modernisierung usbekischer Infrastruktur.

Auch wurde ein Rahmenabkommen über Bewässerung und Wassermanagement geschlossen, und Außenminister Péter Szijjártó erhielt ein Ehrendoktorat der Universität Taschkent.