Nachdem ich vor Kurzem ein paar Tipps zum Wandern in Ungarn zum Besten gegeben habe, hier ein Vorschlag für einen Waldspaziergang von Pomáz nach Szentedre.
Wir starten von der Bushaltestelle Csikóváralja und laufen zunächst einem schattigen Asphaltweg entlang, an dessen Ende wir dem grünen Viereck auf einem schmalen Pfad zuerst auf-, dann abwärts bis zu einer Quelle folgen. Wer hier den Wasservorrat auffüllen möchte, sollte sich entsprechend Zeit nehmen, den die Quelle führt nicht viel Wasser. Bei der Quelle biegen wir links und ein paar Schritte weiter oben dem grünen Punkt folgend nach rechts ab, dem wir bis zu einem sehr hübschen kleinen Jagdhaus folgen. Im zweiten Weltkrieg hat der Betreiber hier Juden versteckt, danach verfiel das Hubertus ház, bis der Újpester Wanderverein es herrichtete, der es seither als „Janda Vilmos kulcsosház“ nutzt: man kann hier für ein paar Hundert Forint übernachten (dazu muss man den Verein kontaktieren und erhält den Schlüssel; das Haus ist so zu hinterlasse, wie man es vorgefunden hat). Es soll sehr romantisch sein (ich war nie drinnen), da es weder fliessendes Wasser noch Strom gibt. Die Latrinen stehen auf der anderen Seite des Weges, und hinter dem Haus gibt es eine Quelle, die aber nicht immer Wasser führt.
Weiter geht’s nunmehr auf dem grünen Dreieck, das aber zurück nach Pomáz führt, deshalb biegen wir nach ca. 500 m in einem ca. 300 Grad Winkel fast rückwärts auf einen nicht gekennzeichneten Weg ab, dem wir folgen, bis wir das blaue + erreichen, das uns rechts zum grünen Streifen führt. Hier biegen wir links ab, und aufwärts geht’s zum Kő-hegy, auf dem uns ausser einer Aussicht auf Pomáz und die Donau auch das Czibulka János Kőhegyi Menedékház (Homepage auch in Englisch) erwartet, wo wir uns einen Kaffee und eine kleine Kolbász vom Grill gönnen können (ausserdem gibt es Kolbászsuppe und Schmalzbrot, das vegetarische Angebot beschränkt sich auf Liptauer und Palatschinken). Hinter dem Haus gab es früher einen kleinen Teich, der aber in den letzten Jahren ausgetrocknet ist. Nimm dir trotzdem ein paar Minuten, denn an der Vegetation sieht man noch, dass hier mal Wasser war…
Vom Wanderhaus geht’s runter auf dem gelben Streifen Richtung Szentendre, und ab hier kühlt uns kein Schafften mehr: unsere Route führt uns quer zuerst durch einen Vor-Vorort von Szentendre. Bald treffen wir auf das gelbe + und einen funktionierenden Brunnen, wo wir die Trinkwasservorräte auffüllen können (oben auf dem Kő-hegy gibt es keinen Brunnen!). Hier biegen wir links ab, und nachdem wir auch den Vorort Izbég durchquert haben, heisst es aufpassen, denn wer nicht bis Tahitótfalu weiterwandern möchte, muss den Pfad rechts verlassen um nach 50 m die Hauptstrasse (Sztaravodai út) zu erreichen. Der Eingang zum Freilichtmuseum (wobei ich anmerken möchte, dass die meisten hierher verlegten Häuser relativ reichen Leuten gehörten, die sich relativ stabile Bauten leisten konnten) liegt 80 m rechts bei der Bushaltestelle Richtung auswärts.
Hin- und Rückfahrt: Da dies keine Rundwanderung ist, empfiehlt es sich, den ÖV zu nutzen (wer das Auto trotzdem braucht, kann es in Pomáz neben der HÉV stehen lassen und auf dem Rückweg mit der HÉV bis Pomáz fahren):
- Mit der HÉV 5 (Richtung Szentendre, fährt alle 20 Min) bis Pomáz, von dort (Bushaltestelle neben der HÉV) mit Bus 860 oder 862 bis zur Haltestelle „Csikóváraljai menedékház“. (Der Bus fährt stündlich; wer den Bus verpasst, nimmt Linie 855 Richtung Csobánka bis „Csobánkai elágazás“ und läuft ca. 400 m der Hauptstrasse entlang bis zur nächsten Bushaltestelle.)
- Zurück geht’s ebenfalls mit Bus und HÉV: vom Freilichtmuseum (Haltestelle „Skanzen“) mit dem Bus (Achtung, fährt nur alle paar Stunden – Fahrplan hier!) bis zur Endstation der HÉV („Szentendre, HÉV-állomás“) in Szentendre.
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