Die ungarische Regierung hat sich bis zum Ablauf der Frist mit der norwegischen Regierung nicht darauf einigen können, welche NGO mit der Abwicklung der Förderanträge von Nichtregierungsorganisationen betraut werden soll, hat Regierungssprecher Gergely Gulyás in der Pressekonferenz vom 22. Juli bestätigt. Damit verfällt der Vertrag vom Dezember 2020 über die Fördergelder Norwegens, Islands und Liechtensteins im Umfang von , die über den „Norwegischen Fonds“ ihren Beitrag zur Förderung strukturell schwacher Regionen in der EU leisten. Der Anteil der Fördergelder, die ohne Kontrolle durch die ungarische Regierung an NGOs gehen, beträgt zwar nur ein paar Prozent, aber die Donoren bestehen auch weiterhin darauf, dass diese Gelder, bzw. die entsprechenden Förderanträge von einer unabhängigen Organisation verwaltet werden. In der bisherigen Vertragsperiode war dies die Stiftung Ökotárs, die sich auch dieses Mal für diese Rolle beworben hat. Im Herbst 2014 hatte, nachdem der Ministerpräsident Viktor Orbán höchstpersönlich beim Amt für Regierungskontrolle (KEHI) eine ausserplanmässige Untersuchung angeordnet hatten, das ungarische Zentrum für Terrorismusbekämpfung in einer Nacht-und-Nebel-Razzia grössere Mengen an Unterlagen beschlagnahmt und die Wohnung der Stiftungsleiterin durchgeführt, wobei sich sämtliche Vorwürfe später als völlig haltlos erwiesen. Auch die norwegische Regierung bestätigte, die Stiftung habe beste Arbeit geleistet.
Regierungssprecher Gergely Gulyás meinte, Norwegen „schuldet uns dieses Geld, aber sie haben nicht die richtige Form gefunden, um diese Schuld abzutragen („tartozik nekünk ezzel a pénzzel, de nem találták meg azt a formát, amelyben ezt leróhatnák”). Manche munkeln, es komme der ungarischen Regierung gelegen, dass die zivilgesellschaftlichen Organisationen vor den Parlamentswahlen nächstes Jahr keine Gelder aus dieser Quelle erhalten, aber die Details über die strittigen Punkte sind nicht öffentlich.

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