Gyöngyös

Diesmal gönnen wir uns einen Aufstieg auf den höchsten Berg Ungarns, der im Mátra-Gebirge liegt. Allzu anstrengend wird’s aber nicht, den der höchste Punkt dieses vulkanischen Gebirges, das „Blaue Dach“ (Kékes oder Kékestető) schafft es mit 1015 Metern gerade Mal, die Tausend-Meter-Grenze zu überschreiten.

Wir lassen unser Auto in Mátrafüred, einem kleinen Kurort mit ein Bisschen touristischer Infrastruktur. Es führen mehrere Wege zum Gipfel, und wir entscheiden und für den mit dem blauen+ gekennzeichneten, der uns gleich am Anfang ein Bisschen ins Schwitzen bringt, uns dafür aber mit einer schönen Aussicht belohnt. Diese Route hat auch den Vorteil, ruhig zu sein. Das Mátra-Gebirge, bzw. die Landstrasse, die in Nord-Süd-Richtung durch die Mátra führt, ist wegen ihrer Kurven auch bei Motorradfahrern beliebt, was sich natürlich auf die Akustik auswirkt. Ab hier wird’s gemütlich: es geht zwar auch weiterhin aufwärts, der Weg ist aber nicht sehr steil und nicht weiter anstrengend. Nach gut anderthalb Stunden, ein paar hundert Meter vor dem Gipfel, treffen wir auf den allgegenwärtigen blauen Landesfernwanderweg („országos kék túra“), der den höchsten Gipfel des Landes natürlich nicht einfach links liegen lassen kann.

Kékestető, Skilift

Der höchste Punkt des Landes bietet uns kein Hochgebirgsfeeling, aber einen Parkplatz und zwei kleine Verpflegungsstätten. Zwei Skilifte zeugen aber davon, dass hier auch im Winter etwas läuft, vorausgesetzt, es liegt genügend Schnee, was in den letzten Jahren leider eher selten der Fall ist. Skifahren kann man in der Mátra übrigens auch im „Skipark Mátraszentistván“.

Wem die 1000 m.ü.M. nicht ausreichen, kann die Aussicht mit einem Kaffee im Fernsehturm geniessen.

Für den Abstieg wählen wir den gelb markierten Pfad hinter der oberen Gaststätte, der uns auf einem teilweise sehr steilen und etwas rutschigen Waldpfad hinunter zur Landstrasse und dann parallel dazu bis ins kleine Mátraháza führt (wer weniger Trittsicher ist, wählt besser eine andere Route). Um den Parkplatz neben der Landstrasse scharen sich drei Imbisse und dort, wo das gelbe Dreieck in den Wald führt, findet sich ein Brunnen (das Teil, das wie ein hellblauer Hydrant mit Griff aussieht), wo wir unsere Wasserflaschen auffüllen.

Der Rest der Route ist ausgesprochen gemütlich, es geht ganz leicht abwärts auf dem gelben Dreieck, und nach etwa einem Kilometer wechseln wir auf das gelbe Plus, das uns zum Szajla-Bach. Wer Waldlehrpfade mag, kann seine Ungarischkenntnisse auf dem Weg zum Sás-tó vertiefen.

Neben dem Teich gibt’s einen Campingplatz, und es führt ein Sessellift zum Familienabenteuerpark auf dem gegenüberliegenden Hügel.

Sás-tó, Aussichtsturm

Wir begnügen uns mit einem Abstecher zum Aussichtsturm neben dem Teich, der irgendwie „industriell“ aussieht, und es auch ist: gebaut wurde er in Rumänien, und eigentlich sollte er in auf halbem Weg zwischen Szeged und Hódmezővásárhely, in Algyő, für Ölbohrungen verwendet werden, aber da er den ungarischen Vorschriften nicht entsprach, wurde er zweckentfremdet, etwas umgebaut und in den 1970-er Jahren hier als Aussichtsturm aufgebaut (Eintritt: 600 Ft/ca. 2 Euro).

Von hier geht’s zunächst zwischen ein paar Ferienhäusern und dann auf einem lauchigen Pfad (wenn der Strassenlärm nicht wäre…) auf dem gelben Dreieck zurück nach Mátrafüred. Alternativ kann man auch zurück zum Campingeingang spazieren und von dort weiter auf dem gelben+ über die Rákóczi-Quelle nach Mátrafüred gehen.

Anreise: Von Budapest mit dem Fernbus direkt nach Mátrafüred (Fahrplan), oder mit der Bahn nach Gyöngyös und von dort mit dem Fernbus (oder mit der Schmalspurbahn) nach Mátrafüred.
Verpflegung und Übernachtung: Je nach Saison sind die beiden Gipfelrestaurants offen: https://kekesteto.hu; es ist auch möglich, hier zu übernachten. Mátraháza und Mátrafüred sind kleine Kurorte, auch hier findet man einen Imbiss und Übernachtungsmöglichkeiten.

16.5 km, gut 700 m Höhenunterschied. Den Track kannst du hier herunterladen:

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